Im Fachausdruck werden die Mitteilungen oder Botschaften des Unbewussten als „Reversal“ bezeichnet
Der Begriff Reversal stammt von engl. „to reverse“ – umkehren, rückwärts. Da bislang kein besserer deutscher Begriff dafür gefunden wurde, haben wir den Ausdruck „Reversal“ aus dem Englischen beibehalten.
In der praktischen Arbeit mit Inner Speech Revelations® wird der Vorgang der Analyse und Dokumentation mit dem Soundprogramm Goldwave® vorgenommen und durchgeführt. Damit wird die Audiodatei unter anderem in verschiedenen Geschwindigkeiten vorwärts und rückwärts abgespielt, in Sequenzen hineingezoomt, ein gefundenes Reversal für die schriftliche Dokumentation vorbereitet und zum Beispiel in ein Hörbeispiel für einen Vortrag fertiggestellt.
Darstellung eines dokumentierten Reversals in Goldwave®
A = Bewusste Aussage / Vorwärtsteil B = Vorwärtsteil, in dem Reversal auftaucht C = Reversal in drei verschiedenen Geschwindigkeiten D = Kontrollabschnitt: Kauderwelsch inkl. eingebettetem Reversal
Wenn wir ein Sprachreversal identifiziert haben und es schriftlich dokumentieren, sieht das folgendermaßen aus:
„Hier sehen wir [den genauen Teil der bewussten Aussage, indem das Reversal auftaucht], in eckigen Klammern geschrieben.“ Das Reversal selbst ist fett gedruckt
Wir sehen in den Anführungszeichen die bewusst gesprochenen Worte; sie werden genauso dokumentiert wie gesprochen wird, gegebenenfalls auch in Umgangssprache. Die eckigen Klammern zeigen an, aus welchen Silben und Konsonanten der bewussten (Vorwärts-) Sprache sich die Mitteilung des Unbewussten bildet. Wir benützen gute Kopfhörer, um ein klares und von Außengeräuschen freies Hörresultat zu erzielen. Die Analyse einer Tondatei erfolgt so, dass wir uns immer ein ganz kleines Stück (30-60 Sekunden) herausnehmen und dieses verlangsamt rückwärts abspielen. Daher benötigen wir für eine Tonaufnahme von 30 Minuten an die fünf Stunden Analysezeit.
Die Sprache des Unbewussten ist eingebettet in unserem stimmlichen Ausdruck
Wie im Blogbeitrag „Die Sprache des Unbewussten ist hörbar“ erwähnt, ist die Sprachergänzung ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Reversals. Für ein richtiges Erfassen der Mitteilung ist es immer wichtig zu schauen, zu welchem Kontext der bewussten Aussage das Reversal Bezug nimmt.
Dabei kann das Reversal aus einem Wort bestehen oder sich aus mehreren Wörtern bilden. Ganze Sätze bilden dabei keine Seltenheit. Interessant ist auch, dass es überdies in anderer Sprache auftauchen kann, als in jener Sprache, in welcher der Redner gerade kommuniziert. Dabei muss derjenige die Sprache, in der das Reversal auftaucht, gar nicht beherrschen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass das kollektive Unbewusste gleich einem riesigen Speicher über Informationen und Wissen der gesamten Menschheit verfügt, also weit über das persönliche Unbewusste hinaus, und für seine Mitteilung einen Weg wählt, in dem es diese am besten ausdrücken kann. Damit ein fremdsprachiges Reversal auch als solches identifiziert werden kann, muss der ISR Analyst diese Sprache zumindest fließend beherrschen.
Das Unbewusste zeigt in den Reversals ein unglaubliches Spektrum an Ausdrucksweisen. So kommuniziert es in alltäglicher Sprache bis hin zu einer Bildersprache, die sich in Symbolen, Metaphern und Archetypen ausdrückt.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Um eine Botschaft zu kommunizieren oder zu vermitteln sind nicht viele Wörter nötig. In einem Reversal wird über ein einziges Bild oder Symbol ein Grundmotiv, ein umfassender Gedanke, ein vollständiges Konzept zum Ausdruck gebracht – getreu dem Motto: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“
Das Wissen um uns selbst stammt nicht aus dem Verstand, sondern aus unserem Tiefst-Inneren, dem Unbewussten, welches aus unendlichem Symbolreichtum schöpft.
„Die letztendliche Sorge des Menschen muss symbolisch ausgedrückt werden, weil die Symbolsprache allein fähig ist, das Letzte auszudrücken.“ Paul Johannes Tillich (1886 – 1965), Theologe u. Religionsphilosoph